Im Gegensatz zum Tier sagt dem Menschen kein Instinkt, was er muss, und im Gegensatz zum Menschen in früheren Tagen sagt ihm keine Tradition mehr, was er soll. Nun scheint er nicht mehr recht zu wissen, was er eigentlich will.
Viktor Frankl
Als Weiterentwicklung - vielleicht auch als eine Art Richtigstellung - der Psychoanalyse von Freud, entwickelt Viktor Frankl die Logotherapie.
Richtigstellung?
Frankl wendet sich vor allem gegen die Vorherbestimmbarkeit menschlichen Verhaltens, wie es die Psychologie und die Psychotherapie seiner Tage gerne tut. Alles was der Mensch tut oder nicht tut, ist auf vorhersagbare Weise Gesetzen und Mechaniken unterworfen.
Dagegen wendet sich Frankl mit Vehemenz! Er fordert die Rückbesinnung auf das Eigene. Eigenes Werterleben des Menschen ist die Triebfeder seines Handelns. Es ist das Leben selbst, das den Menschen Fragen stellt. Und wenn es wohl richtig ist, dass der Mensch tagtäglich vom Leben neu befragt wird, ist ihm auch die Freiheit (!) gegeben, die Frage tagtäglich neu zu beantworten.
"Solange Furcht vor Strafe, Hoffnung auf Lohn oder der Wunsch dem Über-ich zu gefallen, menschliches Verhalten bestimmen, ist das wirkliche Gewissen noch gar nicht zu Wort gekommen." (V. Frankl, Der Wille zum Sinn)
In Österreich wird Frankls Logotherapie vor allem durch Alfried Längle weiterentwickelt und zur eigenständigen und gesetzlich anerkannten Existenzanalyse ausgebaut.
Ausgebaut?
Längle nimmt das "Personale" in die Existenzanalyse auf. Die "Person" ist das im Menschen, das frei sein kann - zu sich und der Welt. Die Person in uns Menschen kann sich selbst bestimmen. Die Person in uns selbst kann nicht erkranken - sie kann höchstens eingeschränkt sein.
Ja, und was passiert abseits von der grauen Theorie?
Vertrauen ist die Grundvoraussetzung, ohne deren Bestehen Therapie oder Beratung (ja, überhaupt jede Form menschlicher Begegnung) keinen Sinn macht. Nur die echte, wertschätzende Begegnung zwischen Personen auf der Basis gegenseitigen Vertrauens gestattet es uns, unsere ureigene Fähigkeit „zu sich selbst in Beziehung zu kommen“ wieder zu entdecken. Der Aufbau einer tragfesten therapeutischen Beziehung zwischen dem Klienten und dem Therapeuten stellt das Gerüst dar, auf dem es sich gut stehen lässt, voller Vertrauen darauf, dass sie der Boden ist, der Veränderung ermöglicht.
Die Existenzanalyse kann die Person aus Fixierungen, Blockaden, Verzerrungen und traumatischen Verletzungen lösen, kann ihr helfen, wieder in das authentische Wahrnehmen, Erleben und Handeln zu kommen. Wir versuchen, die Person von Einschränkungen zu lösen, damit sie ihr Leben wieder in Freiheit und Verantwortung selbst gestalten kann. Daher lade ich Sie ein:
Schauen wir uns das gemeinsam an!